Was bringt die Körperrasur für die Körperhygiene?
Was bringt uns die Körperbehaarung heute?
Die Zeiten, als dichte Haare auf der Haut des Menschen einen Vorteil brachten oder auf der Brust des Mannes sogar ein Status waren, sind längst vergangen. Wenn uns kalt ist, greifen wir heute einfach auf moderne und schicke Bekleidung zurück. Mit der können wir viel effektiver auf Temperaturunterschiede reagieren als es mit der Körperbehaarung möglich wäre. Im Laufe der Evolution verkümmern aber die Dinge, die ohne Nutzen sind oder sie bilden sich sogar ganz zurück. So wachsen bei den meisten Menschen nur noch rudimentäre Reste von unserer Körperbehaarung. Aber auch diese, oftmals nur wenigen Härchen, müssen aus Gründen des Schönheitsideals oder der Körperhygiene weichen. Bis sich unsere Körperhaare aber vollends zurückbilden werden, bleibt die Körperrasur ein wichtiges Thema.
Die Körperrasur im Laufe der Zeit
In den vergangenen Jahren wurde die Körperrasur immer populärer. Es ist gar nicht lange her, als in warmen Sommern die meisten Frauen mit Achselbehaarung zu sehen waren. Während dieser Anblick bei Frauen heutzutage schon eine Seltenheit ist, lässt sich der Trend der Körperrasur mehr und mehr auch bei Männern feststellen. Wo Frauen schon längst die Klinge an die Körperbehaarung angesetzt haben, ziehen nun die Männer nach. Umfragen zeigen, dass die Körperbehaarung nicht nur für das eigene Schönheitsideal und Wohlbefinden geopfert wird. Rasiert wird auch, um dem angebeteten Gegenüber besser zu gefallen. Doch bietet das, was für viele rein ästhetische Motive hat, auch Vorteile für die Körperhygiene?
Das subjektive Gefühl der besseren Körperhygiene
Immer mehr Menschen entfernen ihre Körperhaare, weil sie sich unrasiert nicht wohl fühlen. Dies nicht zuletzt wegen des subjektiven Gefühls der schlechteren Körperhygiene aufgrund behaarter Achseln, Beine oder Brust. Denn hier, so denken Viele, könnte sich schließlich besonders gut Bakterien oder Keime einnisten. Dieser Eindruck verstärkt sich in der Regel noch, wenn es wärmer wird und die Menschen beginnen zu schwitzen. Dieses subjektive Gefühl wird oft nicht nur auf sich selbst, sondern sogar auf andere Menschen projiziert. Das heißt, Frauen und Männer mit Körperbehaarung gelten in manchen Kreisen eher als unhygienisch im Vergleich zu Menschen, die sich die Körperhaare rasieren. Aus diesem Trend ist ablesbar, dass die Körperrasur immer mehr auch mit der Köperhygiene in Zusammenhang gebracht wird. Aber wie viel Objektivität steckt tatsächlich hinter diesem subjektiven Gefühl?
Was bringt die Körperrasur für die Körperhygiene?
Ist ein rasierter Körper hygienischer als ein unrasierter? Betrachten wir das ganze praktisch. Es klingt nur logisch, dass sich glatte Flächen nach der Körperrasur einfacher säubern lassen als unebene oder strukturierte Flächen. Ein einfaches Beispiel ist der Glatzkopf. Er wischt mit einem Waschlappen über seinen Kopf und ist fertig. Der Frisurenträger dagegen macht Haare und Kopfhaut erst nass. Anschließend wird das Shampoo einmassiert und im nächsten Schritt ausgespült. Das Prozedere wird von vielen Frauen und Männern für ein zufriedenstellendes Ergebnis sogar ein weiteres Mal wiederholt. Die Reinigung eines behaarten Kopfes ist also um einiges aufwendiger. Aus dieser Logik heraus müsste also auch das Reinigen bzw. die Körperhygiene von unbehaarten Achseln, Brust, Beinen usw. einfacher sein, als wenn diese Körperregionen mit Haaren bedeckt sind. Darüber hinaus ist nicht von der Hand zu weisen, dass sich auf einem Glatzkopf weniger Staub, Schmutz und Schuppen sammeln als in einer schönen Haarpracht. Somit müsste der Haarschopf viel öfter gewaschen werden als der Glatzkopf.
Körperrasur und Körperhygiene aus wissenschaftlicher Sicht
Was für den Laien logisch erscheint, haben auch Dermatologen bestätigt. Haare und besonders Haarbüschel unter Achseln oder im Intimbereich sind der Körperhygiene nicht gerade zuträglich. Sie bieten optimalen Nährboden für Keime und Bakterien. Das warme und feuchte Klima fördert noch dazu deren Vermehrung. Zwischen den vielen langen Haaren können sich die Bakterien gut festsetzen. Die Reinigung ist viel aufwändiger als es bei glatter Haut der Fall ist. Gerade diese Bakterien sind verantwortlich für den unangenehmen Schweißgeruch, den wir manchmal an warmen Sommertagen bei anderen oder bei uns selbst wahrnehmen. Im Ergebnis kann man deshalb schlussfolgern: Durch die Körperrasur bietest du Keimen und Bakterien weniger Platz, sich auszubreiten und zu vermehren. Die Hygiene eines rasierten Körpers wird nicht nur subjektiv, sondern auch objektiv verbessert. Auf diese Weise steht einem angenehmen Double-Touch-Gefühl nichts mehr im Wege.
merkur.de: Dermatologe klärt auf: So gesund ist es wirklich, sich überall zu rasieren, 14.06.18